Fliedner-Verein Rockenberg e.V.

                                                            Hilfsverein für junge Straffällige

 

 

 

 

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Butzbacher Zeitung Montag, 2. November 2009-12-01

Jugendlichen helfen, Wege zu einem Leben ohne Straftaten zu finden

Interessante Podiumsdiskussion des Fliednervereins zum neuen Jugenstrafvollzugsgesetz

ROCKENBERG (pi). Der Fliednerverein Rockenberg e.V. konnte in seiner diesjährigen öffentlichen Veranstaltung eine große Teilnehmerzahl begrüßen.

Die Podiumsdiskussion mit Justizminister Jörg Uwe Hahn, Marius Fiedler, Sprecher aller Bundesdeutschen Anstalts- und Besonderen Vollstreckungsleiter, Pfarrer J. Rüßmann und H. Müth, Verein "Junge Menschen in Not", Gießen, äußerten sich zu dem interessanten Thema: "Effizienz des Jugendstrafvollzuges in anbetracht der Problematik, junge Gefangene nach ihrer Entlassung in die freie Gesellschaft zu integrieren."

Minister Jörg-Uwe Hahn stellte fest, dass mit dem neuen Jugendstrafvollzugsgesetz die Vorraussetzung dafür geschaffen seien, die jungen Gefangenen schulisch und beruflich so zu fördern, dass es dem Übergangsmanagement immer besser gelingen werde, sie in den Arbeitsmarkt konkurrenzfähig einzugliedern.

Es werde während des Vollzuges auch immer besser gelingen, bei der derzeitigen optimalen Betreuungsdichte den Jugendlichen zu helfen, sich aus dem bisherigen kriminellen Verhalten zu lösen, um den Weg zu einem Leben ohne Straftaten zu finden.

Marius Fiedler unterstrich die Ausführungen des Ministers mit der Feststellung, Hessen habe nicht nur ein gutes Gesetz aufgeschrieben, sondern gebe auch richtig viel Geld für seine Umsetzung aus. Dies werde an der enormen personellen Verstärkung der Fachdienste deutlich, so dass erwartet werden könne, auf diese Weise auch die Rückfallhäufigkeit mittelfristig zu senken.

Pfarrer Josef Rüßmann wies auf die unterschiedlichsten Umstände hin, die die Integration in die freie Gesellschaft erschweren. Um die Jugendlichen zu befähigen, auch Enttäuschungen zu verkraften, sollten sie weit mehr als bisher und frühzeitiger den Übergang in die freie Gesellschaft einüben können.

Das Gesetz sehe Möglichkeiten hierfür in ausreichendem Maße vor, er erwarte, dass diese von der Politik auch genutzt würde.

H. Müth vom Verein "Junge Menschen in Not", unterstützt diese Erwartungshaltung. Er plädiert dafür, jungen Gefangenen über rechtzeitige Lockerungen, Probeentlassung und Unterbringung in betreuten Wohngemeinschaften den Übergang in die Freiheit zu erleichtern.

Es schloss sich unter der Leitung des Vorsitzenden des Fliednervereins, Dr. Johannes Fleck, eine lebhafte Diskussion an, in der auch kritische Beiträge aus dem Publikum zu hören waren.

Die derzeitige Euphorie, die das neue Jugendstrafvollzugsgesetz entfache, könne von der Krisensituation auf dem Arbeitsmarkt trotz eines guten Übergangsmanagement gedämpft werden. Die zukünftige Realitätsbewältigung, die in der Thematik der Podiumsdiskussion problematisiert war, werde beweisen müssen, dass sich die mit dem neuen Gesetz verbundenen Investitionen auszahlen mit statistisch signifikanter Reduzierung der Rückfallhäufigkeit.

ROCKENBERG. Das neue Jugendstrafvollzugsgesetz war Thema einer Podiumsdiskussion des Fliednervereins mit v.l. der Persönlichen Referentin von Justizminister Jörg-Uwe Hahn, Frau Stehlik, Dr. Johannes Fleck, Jörg-Uwe Hahn, Marius Fiedler, Pfarrer Josef Rüßmann und H. Müth (vgl. Bericht)

 

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